Er­neue­rung Rau­en­tha­ler Tun­nel

Das Projekt

Steckbrief

  • Ort: Rauenthal
  • Baumaßnahme: Tunnel
  • Projektstand: in Planung
  • Baubeginn: Derzeit in Prüfung
  • Inbetriebnahme: Derzeit in Prüfung

Der Rau­en­tha­ler Tun­nel zwi­schen Wup­per­tal-Ober­bar­men und Rem­scheid-Len­nep ent­spricht heu­te nicht mehr den An­for­de­run­gen des Zug­ver­kehrs. Da­her ist ge­plant, die­sen zu er­neu­ern. Da­bei wer­den die bei­den ein­glei­si­gen Be­stands­röh­ren zu ei­ner zwei­glei­si­gen Tun­nel­röh­re auf­ge­wei­tet. Der­zeit be­fin­det sich das Pro­jekt im Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren.

Der 265 Me­ter lan­ge Rau­en­tha­ler Tun­nel be­fin­det sich auf dem Stre­cken­ab­schnitt Wup­per­tal-Ober­bar­men – Rem­scheid-Len­nep. Er wur­de 1889 im Rah­men der Neu­tras­sie­rung im Be­reich Wup­per­tal-He­cking­hau­sen er­rich­tet. Der Tun­nel be­steht aus zwei par­al­lel ver­lau­fen­den, ein­glei­si­gen Röh­ren. Die öst­li­che Röh­re ist auf­grund von Nass- und Hohl­stel­len so­wie Ris­sen im Mau­er­werk seit 2005 für den Zug­ver­kehr ge­sperrt.

Des­halb wird der Tun­nel er­neu­ert und an die heu­ti­gen tech­ni­schen An­for­de­run­gen an­ge­passt. Da­bei wer­den die bei­den Be­stands­röh­ren zu ei­ner zwei­glei­si­gen Tun­nel­röh­re auf­ge­wei­tet, so­dass die Stre­cke Wup­per­tal-Ober­bar­men – Rem­scheid-Len­nep lang­fris­tig wie­der zwei­glei­sig be­fah­ren wer­den kann.

Für die Er­neue­rung muss der Tun­nel voll ge­sperrt wer­den. Der Quer­schnitt des Tun­nels wird mit­tels Lo­cke­rungs­spren­gun­gen in Ver­bin­dung mit me­cha­ni­schem Aus­bruch auf­ge­wei­tet. Um die Bau­zeit zu ver­kür­zen, ist ein Vor­trieb von bei­den Sei­ten aus vor­ge­se­hen. Der Haupt­vor­trieb wird vom Süd­por­tal aus­ge­hend in Rich­tung Wes­ten rea­li­siert, wäh­rend vom West­por­tal aus der Ge­gen­vor­trieb durch­ge­führt wird.

Durch die Auf­wei­tung wird der Gleis­ab­stand im Tun­nel auf 4,5 Me­ter ver­grö­ßert. Wei­ter­hin wer­den zwi­schen den Glei­sen und der Tun­nel­in­nen­scha­le zwei durch­ge­hen­de Flucht­we­ge her­ge­stellt. In Kom­bi­na­ti­on mit ei­ner Flucht­weg­be­schil­de­rung ent­spricht der Tun­nel da­mit den heu­ti­gen Si­cher­heits­an­for­de­run­gen.

Auch die Tun­nel­por­ta­le so­wie die ge­sam­te Gleis­an­la­ge in­ner­halb des Bau­felds wer­den er­neu­ert. Zu­dem sind An­pas­sun­gen an der Leit- und Si­che­rungs­tech­nik ge­plant. Der künf­tig 270 Me­ter lan­ge Tun­nel wird im Rah­men der Er­neue­rung so di­men­sio­niert, dass eine spä­te­re Elek­tri­fi­zie­rung die­ses Stre­cken­ab­schnitts mög­lich ist.

Zu Be­ginn der Ar­bei­ten wer­den cir­ca 5.000 Me­ter Schie­nen, 10.000 Ton­nen Alt­schot­ter und 1.000 Ton­nen Bahn­schwel­len zu­rück­ge­baut. Zu­dem fal­len bei der Auf­wei­tung des Tun­nels etwa 35.000 Ton­nen Fels und 10.000 Ton­nen Mau­er­werk als Aus­bruchs­mas­se an. Für die Her­stel­lung des neu­en Bau­werks und für die da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Ar­bei­ten wer­den ins­ge­samt cir­ca 12.000 Ku­bik­me­ter Be­ton und 1.300 Ton­nen Stahl be­nö­tigt. Für die neue Gleis­an­la­ge wer­den etwa 5.000 Me­ter Schie­nen, 1.200 Ton­nen Bahn­schwel­len so­wie 5.000 Ton­nen Gleis­schot­ter ein­ge­baut.

Durch die Er­neue­rung des Tun­nels und die Ver­än­de­rung der Tras­sie­rung be­steht per­spek­ti­visch die Mög­lich­keit ei­ner Ge­schwin­dig­keits­er­hö­hung auf der Stre­cke. Auch eine Ka­pa­zi­täts­stei­ge­rung ist in­fol­ge der Zwei­glei­sig­keit pro­gnos­ti­zier­bar.

Da­für sind je­doch um­fang­rei­che An­pas­sun­gen an der Leit- und Si­che­rungs­tech­nik im Bahn­hof Wup­per­tal-Ober­bar­men not­wen­dig, die nicht Teil des Pro­jekts sind.

Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung

2021 wur­den die Un­ter­la­gen zum Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren bei der Stadt Wup­per­tal ver­öf­fent­licht. Um al­len be­trof­fe­nen An­woh­ner:in­nen das Pro­jekt vor­zu­stel­len und Ihre Fra­gen zu be­ant­wor­ten, fand am 2. Juni 2021 eine di­gi­ta­le In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung statt.

Im Rah­men der Ver­an­stal­tung ha­ben die Teil­neh­mer:in­nen zahl­rei­che Fra­gen zum Pro­jekt ge­stellt. Die Ant­wor­ten auf die ge­stell­ten Fra­gen kön­nen Sie dem fol­gen­den Hand­zet­tel ent­neh­men.

Einschränkungen

Wäh­rend der Ar­bei­ten sind Ein­schrän­kun­gen im Zug­ver­kehr mög­lich. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen wer­den recht­zei­tig be­kannt­ge­ge­ben.

Mediathek

23.03.2023

Rau­en­tha­ler Tun­nel Stre­cken­gra­fik

Der Rau­en­tha­ler Tun­nel ist Teil der Stre­cke Wup­per­tal-Ober­bar­men – Rem­scheid-Len­nep. Es ist ge­plant, das 270 Me­ter lan­ge Bau­werk zu er­neu­ern (Juni 2020)

© DB InfraGO AG
23.03.2023

Rau­en­tha­ler Tun­nel West­por­tal

Blick auf das West­por­tal des Rau­en­tha­ler Tun­nels. Es ist ge­plant, die bei­den Be­stands­röh­ren im Rah­men der Er­neue­rung zu ei­ner zwei­glei­si­gen Tun­nel­röh­re auf­zu­wei­ten (Juni 2020)

© DB InfraGO AG
23.03.2023

Her­stel­lung ei­ner Tun­nel­in­nen­scha­le

Sym­bol­bild, Juni 2020

© DB InfraGO AG
23.03.2023

Sche­ma­ti­sche Dar­stel­lung der Auf­wei­tung zwei­er Tun­nel­röh­ren zu ei­ner Tun­nel­röh­re

© DB InfraGO AG

FAQ

Der Deut­schen Bahn ist die Be­tei­li­gung von Bür­ger:in­nen bei den In­fra­struk­tur­pro­jek­ten ein zen­tra­les An­lie­gen. Bei der di­gi­ta­len Bür­ger­info­ver­an­stal­tung zur Er­neue­rung des Rau­en­tha­ler Tun­nels am 2. Juni 2021 hat­ten die Teil­neh­men­den am Ende der Ver­an­stal­tung die Mög­lich­keit, dem Pro­jekt­team ihre Fra­gen zu stel­len.
Die ge­stell­ten Fra­gen und zu­ge­hö­ri­gen Ant­wor­ten kön­nen Sie hier nach­le­sen.

Die Bau­fir­men sind ge­setz­lich ver­pflich­tet, den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben und An­for­de­run­gen ge­recht zu wer­den und die Ab­gas­emis­sio­nen so ge­ring wie mög­lich zu hal­ten. Zu­dem müs­sen Vor­ga­ben der Be­rufs­ge­nos­sen­schaft für Be­schäf­tig­te auf der Bau­stel­le ein­ge­hal­ten wer­den. Be­son­ders für Ar­bei­ten im Tun­nel gel­ten ge­rin­ge­re Grenz­wer­te, so­dass dort bei­spiels­wei­se Fahr­zeu­ge ein­ge­setzt wer­den, die durch ei­nen Ruß­par­ti­kel­fil­ter oder Harn­säu­re­ein­sprit­zung die Emis­si­ons­wer­te sehr ge­ring­hal­ten. Mög­li­cher­wei­se kom­men zum Zeit­punkt der Bau­aus­füh­rung auch schon ver­mehrt Fahr­zeu­ge mit Elek­tro­an­trieb zum Ein­satz.

Für den Be­reich des Süd­endes sind ins­be­son­de­re zwei Maß­nah­men vor­ge­se­hen: Ei­ner­seits wird das Tun­nel­por­tal wäh­rend der Spreng­ar­bei­ten ver­schlos­sen und an­der­seits wird ge­prüft, in wel­chem Um­fang lär­min­ten­si­ve Ar­bei­ten in den Ta­ges­zeit­raum ver­legt wer­den kön­nen, wo­durch lär­min­ten­si­ve Ar­bei­ten in der Nacht auf ein Mi­ni­mum re­du­ziert wer­den.
Auf­grund der Ört­lich­keit hat aber z.B. der Ein­satz von mo­bi­len Lärm­schutz­wän­den kei­ne Ef­fek­te.

Die­se Fra­ge kann lei­der erst zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt ge­klärt wer­den.

Auch die­se Fra­ge kann erst im wei­te­ren Pro­jekt­ver­lauf kon­kret be­ant­wor­tet wer­den. Im Rah­men des An­woh­ner­ma­nage­ments wer­den die An­woh­ner:in­nen je­doch über die ak­tu­el­len Ent­wick­lun­gen in­for­miert.

Die­se Re­ge­lung wird durch das Ei­sen­bahn­bun­des­amt im Zuge des Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens fest­ge­legt. Die An­woh­ner:in­nen wer­den von der DB per Post über das wei­te­re Vor­ge­hen in­for­miert.

Un­ter Be­rück­sich­ti­gung ver­schie­de­ner Pa­ra­me­ter wur­den Ein­wir­kun­gen durch Spren­gun­gen un­ter­sucht. Der Spreng­vor­trieb wird an die ört­li­chen und geo­lo­gi­schen Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­passt. Ins­be­son­de­re in Be­rei­chen mit Be­bau­ung wird die La­de­men­ge so sehr re­du­ziert, dass nicht mit Be­schä­di­gun­gen an Ge­bäu­den zu rech­nen ist. Soll­ten Schä­den auf­tre­ten, wer­den die­se durch den Ver­ur­sa­cher be­gli­chen. Die zu­sätz­li­chen Bau­grund­er­kun­dun­gen im Jahr 2022 und die Ver­fül­lung der Karst­hohl­räu­me führt zu ei­ner Mi­ni­mie­rung des Ri­si­kos für po­ten­zi­el­le Schä­den.

Spren­gun­gen sind aus­schließ­lich für den Tag­zeit­raum und nicht in der Nacht vor­ge­se­hen. Spren­gen ist mit Lärm ver­bun­den, aber nicht mit dem Lärm von Spren­gun­gen an der Ge­län­de­ober­flä­che zu ver­glei­chen. Die Ge­räu­sche der Spren­gun­gen wer­den durch das Ge­bir­ge mas­siv ge­dämmt. Den­noch gibt es ei­nen Kör­per­schall, den man über dem Tun­nel wahr­neh­men wird. Die Schall­emis­sio­nen wer­den aber durch das Zu­hän­gen der Tun­nel­por­ta­le, wel­ches auch zum Schutz vor Stein­schlä­gen dient, stark ab­ge­mil­dert.

Eine grund­sätz­li­che Stab­be­las­tung ist nicht aus­zu­schlie­ßen. Durch das Ver­schlie­ßen der Tun­nel­por­ta­le ist je­doch nicht mit ho­hen Staub­emis­sio­nen zu rech­nen.

Grund­sätz­lich wer­den Nacht- und Wo­chen­end­ar­bei­ten auf ein Min­dest­maß re­du­ziert und recht­zei­tig be­kannt ge­ge­ben. Zu die­sen Bau­maß­nah­men ge­hö­ren zum Bei­spiel die Tun­nel­bau­ar­bei­ten, die rund um die Uhr durch­ge­führt wer­den. Spreng- und Ab­bruch­ar­bei­ten wer­den je­doch nur tags­über aus­ge­führt. Bei die­sen Ar­bei­ten wer­den schall­däm­men­de Maß­nah­men ent­wi­ckelt.

Der Lang­er­fel­der Tun­nel wird nicht als Bahn­tras­se re­ak­ti­viert, son­dern nach Ende der Tun­nel­bau­maß­nah­me als Fahr­rad­weg um­ge­baut.

Bei dem Be­helfs­bahn­steig han­delt es sich um ei­nen Baub­e­helf, wel­cher nicht plan­fest­ge­stellt wird und nur zur Op­ti­mie­rung des Ab­laufs dient. Für den End­zu­stand müss­te au­ßer­dem der Bahn­steig in Mit­tel­la­ge zwi­schen den bei­den neu­en Glei­sen er­rich­tet wer­den, was je­doch für die Bau­zeit nicht mög­lich ist. Der Be­helfs­bahn­steig wird nach dem Ende der Um­bau­ar­bei­ten wie­der rück­ge­baut.

Kontakt

Corinna Olszok

Infrastrukturprojekte West
DB InfraGO AG

Haben Sie Fragen zum Projekt? Dann können Sie mich gern kontaktieren:

bahnbau-nrw@deutschebahn.com